„Herzsicheres Warstein“ informierte Vereinsvertreter

Warstein-Belecke. (-se) In Zusammenarbeit mit dem Stadtsportverband Warstein und DefiNetz informierte die Stiftung Maria Hilf am Donnerstagabend Interessierte aus Vereinen über die Ziele des Projektes „Herzsicheres Warstein“.

Ziel ist es u.a. die Warsteiner Bevölkerung zu sensibilisieren und über den Plötzlichen Herztod und existierende Defi-Standorte aufzuklären sowie das flächendeckende Netz an Defis im Stadtgebiet durch die Anschaffung weiterer Defis auszubauen. Immerhin zählen Herz-Kreislauferkrankungen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Statistisch gesehen sterben allein in Warstein jährlich 32 Menschen am Plötzlichen Herztod. Durch den zeitnahen Einsatz von Defibrillatoren könnten viele dieser Menschen gerettet werden.

Defis können Leben retten. Doch wo finde ich sie? Wann werden sie eingesetzt? Wie bediene ich sie richtig? Lohnt es sich, für den Verein einen eigenen Defi zu anzuschaffen? Antworten auf diese und weitere Fragen gaben den interessierten Vereinsvertretern Alexa Senger, Vorsitzende der Stiftung Maria Hilf und Friedrich Nölle, Vorsitzender des Vereins DefiNetz e.V.

„Bei einem Plötzlichen Herztod sind die elektrischen Signale in den Zellen des Herzens aus dem Rhythmus gekommen. Der Defi schießt Strom durch den Körper und bewirkt damit eine Art Reset. Das ist wie in der Schule, wenn alle Schüler über Tische und Bänke gehen und der Lehrer auf den Tisch klopft und ruft: Alle hinsetzen! Jetzt ist Ruhe!“ erklärte Friedrich Nölle anschaulich. Nach dem Reset schlägt das Herz in der Regel wieder im gewohnten Rhythmus weiter.

Informiert wurde über die verschiedenen Defi-Gerätetypen und technischen Entwicklungen. So gibt es halb- und vollautomatische Defis. Manche sind für den Einsatz im Außenbereich und Schwimmbad feuchtigkeitszertifiziert. Die meisten helfen dem Anwender mit einer akustischen Anleitung und sagen ihm ganz genau was er wann zu tun hat. Diese Geräte prüfen auch nach Aufkleben der Pads den Zustand des Patienten und geben danach entsprechende Anweisungen. Die neueren Geräte können bereits unterscheiden, ob es sich bei dem Patienten um ein Kind oder einen Erwachsenen handelt und dementsprechend die Stärke des Stromstoßes anpassen. Bei seriösen Anbietern gehört beim Kauf eines Defi auch immer eine kostenlose Einweisung dazu. Die hoch entwickelten Geräte müssen alle 2-3 Jahre gewartet, die Batterien und Pads gewechselt werden, um ihre Funktionalität zu gewährleisten. Das alles macht es nicht gerade einfach, beim Kauf der nicht gerade kostengünstigen Geräte die richtige Entscheidung zu treffen. Das Projekt „Herzsicheres Warstein“, aber insbesondere der Verein DefiNetz bieten hierzu gerne Einzelberatungen und Hilfestellung für Vereine, aber auch für interessierte Unternehmen an.

Um weitere Defis im Stadtgebiet anschaffen zu können, bietet die Stiftung Maria Hilf insbesondere Vereinen auch finanzielle Hilfestellung. So will die Stiftung nach Prüfung im Einzelfall die Anschaffung von Defis, die öffentlich angebracht werden, mit einem Zuschuss von 20%, max. 1.000 Euro der Kaufsumme fördern. Vereine, die Defis für ihr Sportheim oder ihren Vereinsbetrieb anschaffen möchten, können im Einzelfall einen Zuschuss von 10%, max. 500 Euro erhalten. Hierzu reicht vor Anschaffung ein formloser Antrag an die Stiftung (info@stiftung-mh.de) aus.

Darüber hinaus sammelt das Projekt Spendengelder, mit denen Defis für verschiedene Standorte angeschafft werden sollen. Spenden ab 1 Euro können den in allen Ortsteilen aufgestellten Sammeldosen zugeführt werden. Auch Online kann unter www.herzsicheres-Warstein.de  gespendet werden.

Neben der Aufklärung und Hilfestellung bei der Anschaffung von Defis möchte das Projekt die Bevölkerung, ob jung oder alt, durch Information und Schulungen mit Wiederbelebungsmaßnahmen vertraut machen und dadurch die Hemmschwelle beim Gebrauch eines Defi und der 1. Hilfe senken. Hier kommen die Projektpartner DRK und Malteser mit ihren Ortsvereinen ins Boot, indem sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten qualifizierte Schulungen für Vereinsmitglieder, Unternehmen und Einzelpersonen anbieten. Auch hier bietet die Stiftung insbesondere Vereinen und Schulen finanzielle Hilfestellung an.