„Was hast du dir denn dabei gedacht?“ Roland Bieberschulte bekam einen gehörigen Schrecken, als er die Hintergründe für die Vitrinen ausdruckte. Alle Vorlagen, die ich ihm angeliefert habe waren völlig unscharf: „Das kannst du so doch nicht machen!“ Ich war allerdings sehr gelassen, denn ich hatte beschlossen keine „klassischen" hochauflösenden  Fotos für die Vitrinenrückwände zu benutzen. Ich hatte es mit Toppfotos probiert aber irgendetwas hatte mich gestört. Was das war, darauf kam ich erst später.

Die ersten Fotos für unsere Ausstellung hatte ich noch mit einer Greenscreen geschossen, also einem grünen Hintergrund, der erst bei der Fotobearbeitung durch Fotos ersetzt wird. Die Hintergründe ersetzt man klassischerweise durch etwas unscharfe Motive um die Tiefe darzustellen. Und genau dieser Effekt wird bei unseren Vitrinen simuliert. Betrachtet man das Hintergrundfoto einzeln und ohne Kontext ist es halt nur unscharf und sieht unprofessionell aus. Stellt man jedoch ene Szene davor - ja nur eine einzelne Figur - fokussiert sich der Blick auf den Vordergrund und der Hintergrund erscheint ganz natürlich.

Soweit die Theorie. Aber ganz sicher war ich nicht, deshalb hatte ich zum Termin bei Bieberschultes Werbetechnikfirma vorsichtshalber eine kleine Figur mitgebracht. Erst als wir beide feststellten, dass in der Praxis funktioniert, was ich mir theoretisch ausbaldowert hatte, wichen meine unausgesprochen geheimen Zweifel der Freude über einen kleinen schönen Fortschritt bei der Entwicklung der Ausstellung.

Fazit: Alle Hintergründe in der „Welt der Frühdefibrillation“ werden unscharf sein, denn die Nachrichten findet man vorne in der Vitrine!