Wanderausstellung: Die Welt der Defibrillation im Kleinen

Viele Menschen könnten gerettet werden, wenn Defibrillatoren im öffentlichen Raum so selbstverständlich wären wie etwa ein Parkschein-Automat. Der Verein Definetz e.V. plant eine Wanderausstellung, die an öffentlichen Orten möglichst viele Menschen erreicht – und die wird ein echter Hingucker: Bunte Playmobilfiguren zeigen in Alltagssituationen, wie schnell man in Lebensgefahr geraten kann und worauf es dann ankommt. 

Der Plötzliche Herztod trifft in Europa etwa 1.000 Menschen am Tag. Mitten im Leben, in jeder erdenklichen Situation, und jede Minute zählt. Mit einem Defibrillator können auch Laien helfen, denn er ist einfach zu bedienen und rettet Leben. In mehreren jeweils 1x1 Meter großen Glasvitrinen zeigt die Ausstellung in anschaulichen Szenarios, wo es überall passieren kann: Beim Sport, im Schwimmbad, auf der Baustelle, auf der Kirmes oder bei einer Beerdigung. Und immer ist ein Mini-Defi vor Ort, mit dem die Playmobil-Männchen schnell Hilfe leisten können, damit alles gut ausgeht. Die kleinen Geschichten, die erzählt werden, sind tatsächlich so passiert – mit Hilfe von angebrachten QR-Codes können die Betrachter sich entsprechende Medienberichte und Fotos aufs Handy holen. 

Geplant ist, dass die Vitrinen als Wanderausstellung durch ganz Deutschland touren, mit Hilfe der fröhlichen Plastikmännchen als Botschafter die Hemmschwelle vieler Bürgerinnen und Bürger vor dem technischen Gerät abbauen helfen und – flankiert von entsprechenden Veranstaltungen jeweils vor Ort – über den Plötzlichen Herztod informieren und zeigen, was dann zu tun ist.
  
Die Idee zur Ausstellung war ein Zufall: "Ich wollte nur einem Kind erklären, was wir im Verein eigentlich machen", erzählt Definetz-Vorsitzender Friedrich Nölle. "Zufällig standen Playmobil-Figuren herum, mit sich eine Rettungsszene anschaulich nachstellen ließ. Auch andere Personen im Raum schauten fasziniert zu, und mir wurde klar, dass Playmobil einfach das passende Medium ist: Alle mögen die Figuren, und man kann damit auch emotionale oder komplizierte, medizinische Szenen sachlich darstellen."